Beschreibung des Therapieablaufs
Vor der Therapie muss mittels einer SMS-Rezeptor-PET/CT die Indikation zur Durchführung einer Radio-Rezeptor-Therapie überprüft werden (Dauer: ein Tag, kann vorstationär oder ambulant in der Zentralklinik Bad Berka erfolgen). Bei positivem Ergebnis wird die Therapie stationär durchgeführt. Sie dauert mit den notwendigen Voruntersuchungen (Nieren-Szintigraphie, PET/CT, evtl. MRT, Endoskopie u.a.) etwa 5 Tage und kann je nach Erfordernis in größeren Zeitabständen (nach 3 – 4 Monaten) wiederholt werden (insgesamt bis zu 6 – 8 Kurse über mehrere Jahre).
Die Therapiesubstanz wird langsam als Infusion über ca. 15 Minuten intravenös verabreicht. Zur Vermeidung einer Schädigung der Nieren, die die radioaktive Therapiesubstanz ausscheiden, werden diese im unmittelbaren Zeitraum vor und nach der Injektion durch Aminosäure-Infusionen und spezielle Gelatine-Lösungen (Gelafusal) geschützt.
Nach der Injektion werden in der Regel durch szintigraphische Ganzkörperaufnahmen, die während des stationären Aufenthalts täglich wiederholt werden, Kontrollen zur Speicherintensität im Tumor sowie zum Abbau der Therapiesubstanz im übrigen Körper durchgeführt. In der Zeit des stationären Aufenthaltes und in den Tagen danach wird eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme (2,5 – 4 Liter täglich) empfohlen.
Das Therapieergebnis wird nach ca. 3 – 4 Monaten kontrolliert. In der Zwischenzeit ist eine Betreuung durch den Hausarzt oder Onkologen am Wohnort (2- bis 4-wöchentliche Laborkontrolle der Nieren- und der Leberwerte sowie des Blutbildes) notwendig.
Nebenwirkungen der Therapie
Allgemein wird die Therapie ohne bzw. ohne wesentliche Nebenwirkungen toleriert.
Folgende Nebenwirkungen sind möglich (müssen jedoch nicht auftreten):
- Sehr selten können allergische Reaktionen unter der Verabreichung auftreten
- Kopfschmerzen, Übelkeit (über Minuten bis zu 2 Tagen anhaltend)
- Müdigkeit (über Tage bis zu 3 Wochen anhaltend)
- Erhöhte Flush-Symptomatik (oft Anzeichen einer Tumorantwort)
- Längerfristig wurden nach Jahren und bei hochdosierter Behandlung Nierenschäden bis hin zur Dialysepflichtigkeit beschrieben. Unter Einsatz von Aminosäuren (die Infusion wird bis auf gelegentlich auftretende Übelkeit oder Brechreiz ohne Nebenwirkung gut vertragen) und Gelafusal sind bisher bei Patienten mit normaler Nierenfunktion vor der Therapie keine wesentlichen Nierenschädigungen aufgetreten.
- Insbesondere bei Patienten mit Knochenmetastasen kann es zu einer Reduzierung der weißen bzw. roten Blutzellen oder der Blutplättchen kommen, die sich aber meist innerhalb weniger Wochen regenerieren.